Der Alleskönner, der ständig multitaskt und trotzdem die Brille sucht
Das menschliche Gehirn ist ein Meisterwerk der Natur – ein biologischer Supercomputer, der mehr Synapsen hat als es Sterne in unserer Galaxie gibt. Und trotzdem schafft es dieses Wunderwerk regelmäßig, mitten in einem Raum zu stehen und nicht mehr zu wissen, warum es eigentlich dort ist. Willkommen in der faszinierenden Welt des Gehirns!
Dieses rund 1,4 Kilogramm schwere Organ ist nicht nur das Kontrollzentrum unseres Körpers, sondern auch das Zuhause unserer Persönlichkeit, unserer Kreativität und – seien wir ehrlich – unserer gelegentlichen Verpeiltheit. Während der präfrontale Cortex hochkomplexe Pläne schmiedet („Wie überlebe ich Montag?“), hat der limbische System seine ganz eigenen Prioritäten („Gibt’s hier Kekse?“). Und während unser Kleinhirn millisekundengenau koordiniert, dass wir den Kaffee nicht verschütten, fragt sich der Hippocampus leise: „Haben wir das Auto abgeschlossen?“
Dieser Abschnitt meiner Webseite widmet sich der wunderbaren Welt des Gehirns – seinem Aufbau, seiner Funktion und den kleinen Eigenheiten, die uns täglich schmunzeln lassen. Denn während es uns das Leben ermöglicht, bleibt es selbst manchmal das größte Rätsel von allen.
Die Gehirnareale
Lass uns einmal einige Areale es im Gehirn anschauen, und welche Funktion sie erfüllen :
Die Großhirnrinde (Cortex cerebri) – Das Büro der großen Denker
Hier sitzt der “Big Boss” deines Gehirns. Der Cortex ist wie eine Großraumbüro-Etage, aufgeteilt in verschiedene Abteilungen:
• Frontallappen (Stirnlappen): Der Chefplaner und Social-Media-Manager. Hier entstehen deine Persönlichkeit, Entscheidungen und Moralvorstellungen. Auch für das „Nein, ich esse heute keinen Kuchen“-Selbstkontrollprogramm verantwortlich. Spoiler: Der ist oft überfordert.
• Parietallappen (Scheitellappen): Dein interner Kartendienst und Taschenrechner. Der weiß, wo deine Hand gerade ist und wie viele Kekse noch übrig sind.
• Temporallappen (Schläfenlappen): Die Audio- und Gedächtnisabteilung. Merkt sich Gesichter und Namen – na ja, meistens. Wenn dir ein Lied nicht mehr aus dem Kopf geht, sitzt es hier fest.
• Okzipitallappen (Hinterhauptlappen): Dein privater IMAX-Kinosaal. Dieser Bereich sorgt dafür, dass du Farben, Formen und deine Nachbarn erkennen kannst.
Das limbische System – Das emotionale Achterbahnzentrum
Hier spielt die Musik der Gefühle und der Drang nach Schokolade:
• Amygdala: Deine Alarmanlage. Wenn jemand „Achtung, Spinne!“ schreit, bist du sofort im Fight-or-Flight-Modus – oder auf dem Tisch.
• Hippocampus: Der Bibliothekar deines Gedächtnisses. Der Kerl sortiert, speichert und sucht Erinnerungen heraus. Leider vergisst er oft, wo er die Schlüssel hingelegt hat.
• Hypothalamus: Dein CEO des Überlebens. Er regelt Hunger, Durst, Schlaf und Hormone. Auch verantwortlich für das „Mir ist heiß!“- oder „Ich will eine Pizza!“-Gefühl.
Der Kleinhirn (Cerebellum) – Der heimliche Akrobat
Wenn du das Gleichgewicht hältst, tanzt oder versuchst, einen Kaffee zu balancieren, ist der Kleinhirn dein Partner-in-Crime. Es sitzt hinten im Kopf und macht Bewegungen geschmeidig, weil es alles über Koordination weiß – besser als jeder Tanzlehrer.
Der Hirnstamm – Die Lebensversicherung
Der Hirnstamm ist wie der zuverlässige Praktikant, der die Basics am Laufen hält: Herzschlag, Atmung und Verdauung. Er denkt nicht groß nach, sondern sorgt einfach dafür, dass du nicht umkippst, während der Rest deines Gehirns sich über die Evolution der Katzen lustig macht.
Der präfrontale Cortex – Der Zukunftsarchitekt
Dieser Bereich direkt hinter der Stirn ist die Konferenzabteilung. Hier wird geplant, gegrübelt und gezweifelt, warum du letzte Nacht „nur eine Folge“ gesagt hast.
Die Basalganglien – Deine Gewohnheitsmeister
Wenn du Schuhe bindest oder Fahrrad fährst, machen das die Basalganglien. Die sind wie ein gut eingespieltes Team, das sich langweiligen Routinen widmet. Aber wehe, du versuchst, aktiv darüber nachzudenken – dann verknotest du dich.
Der Thalamus – Der Empfangschef
Hier laufen alle Sinne ein (außer der Geruch, der ist ein bisschen rebellisch). Der Thalamus entscheidet, was wichtig ist und was nicht. Dein Gehirn: „Schreiendes Baby?“ Thalamus: „Dringend!“ / „Piepsender Kühlschrank?“ Thalamus: „Nicht heute.“
Fazit:
Dein Gehirn ist ein wilder Mix aus Hochleistungslabor, Sicherheitszentrale, Chill-Lounge und Improvisationstheater. Es leistet Großartiges, hat aber auch mal seine Aussetzer – etwa, wenn du aufstehst, um etwas zu holen, und dann vergisst, was es war.
10 erstaunliche Fakten über dein Gehirn
1. Das Gehirn arbeitet mit Elektrizität – genug, um eine Glühbirne zu betreiben.
Die Neuronen in deinem Gehirn kommunizieren über elektrische Impulse. Zusammengenommen erzeugen diese eine elektrische Leistung von etwa 20 Watt – das reicht, um eine kleine Glühbirne zum Leuchten zu bringen. Willkommen in deinem persönlichen Kraftwerk!
2. Es hat keine Schmerzrezeptoren.
Das Gehirn kann keinen Schmerz fühlen. Obwohl es für die Verarbeitung von Schmerzen im Körper verantwortlich ist, hat es selbst keine Schmerzrezeptoren. Deshalb sind Gehirnoperationen theoretisch schmerzfrei – vorausgesetzt, die Schädeldecke ist offen.
3. Es besteht zu 73 % aus Wasser.
Das Gehirn ist ein wahres Wasserwunder. Bereits ein Flüssigkeitsverlust von nur 2 % kann deine Konzentration und Gedächtnisleistung beeinträchtigen. Also, immer schön trinken, dein Gehirn wird es dir danken!
4. Das Gehirn hat eine unglaubliche Speicherkapazität.
Die neuronalen Verbindungen im Gehirn haben eine geschätzte Speicherkapazität von etwa 2,5 Petabyte – das entspricht etwa 3 Millionen Stunden Videomaterial. Du könntest dein Leben lang Netflix schauen, und dein Gehirn hätte immer noch Platz für mehr.
5. Es produziert genug Dopamin für Glücksmomente.
Wenn du lachst, dich verliebst oder Schokolade isst, produziert dein Gehirn Dopamin – das sogenannte „Glückshormon“. Dieses Belohnungssystem macht das Gehirn zum wahren Glücksgenerator. Kein Wunder, dass wir manchmal so süchtig nach Vergnügen sind!
6. Es kann gleichzeitig lesen und sprechen.
Im Gegensatz zu Computern ist das Gehirn ein echter Multitasker. Es kann gleichzeitig Wörter verarbeiten, sprechen und deine Augen koordinieren, um den Text zu verfolgen. Kein Laptop der Welt kommt an diese Parallelverarbeitung heran.
7. Es verbraucht 20 % der gesamten Energie des Körpers.
Obwohl es nur etwa 2 % deines Körpergewichts ausmacht, verbraucht das Gehirn ein Fünftel der Energie, die du aufnimmst. Es ist besonders gierig nach Glukose – kein Wunder, dass du dich nach zuckerhaltigen Snacks sehnst, wenn du dich stark konzentrieren musst.
8. Es kann neue Nervenzellen bilden.
Früher glaubte man, dass die Anzahl der Neuronen im Gehirn festgelegt ist. Doch Studien zeigen, dass das Gehirn auch im Erwachsenenalter neue Nervenzellen bilden kann – ein Prozess, der als Neurogenese bezeichnet wird. Besonders der Hippocampus, der für das Gedächtnis zuständig ist, profitiert davon.
9. Es ist plastisch – im besten Sinne.
Das Gehirn ist extrem anpassungsfähig. Diese Eigenschaft, Neuroplastizität genannt, ermöglicht es deinem Gehirn, sich nach Verletzungen neu zu organisieren, Gewohnheiten zu ändern und neue Fähigkeiten zu erlernen – auch im hohen Alter.
10. Es verarbeitet etwa 70.000 Gedanken pro Tag.
Dein Gehirn ist ein Gedankenproduktionsmonster! Von banalen Fragen („Was esse ich heute?“) bis zu philosophischen Überlegungen („Warum existiert das Universum?“) arbeitet es unermüdlich daran, die Welt zu analysieren. Die meisten Gedanken wiederholen sich – aber das ist auch gut so, sonst wäre es chaotisch!
Diese Fakten zeigen, wie unglaublich faszinierend und komplex unser Gehirn ist. Es ist nicht nur ein Organ, sondern der Schlüssel zu allem, was uns menschlich macht. Und es kann bis ins hohe Alter weiter entwickelt werden, denn es lernt NUTZUNGSABHÄNGIG.
Also tue etwas, was du vielleicht noch nie getan hast – lese mehr, lerne eine neue Sprache, ein Instrument, jonglieren oder irgendetwas anderes, was dich reizt. Tue bitte nur eines nicht : Geistig stehenbleiben und immer nur dasselbe wiederholen, was dein Gehirn eh schon kann ! Social Media wie Instagram ist sicherlich mal schön um zu entspannen, aber das Gehirn wird diese kurzen Aufmerksamkeitsspannen wahrnehmen und sich anpassen – wunder dich also nicht, wenn du schnell merkst, das du dir nichts mehr länger merken kannst 😉
Dank‘ mal drüber nach !
P.S. im nächsten Abschnitt „Monkey Mind„, geht es um deine Gedanken.