Mikroabenteuer
… sind die kleinen, aber feinen Fluchten aus dem Alltag, bei denen man plötzlich zum Abenteurer wird – und das ohne den Rucksack voller Ausrüstung und den stressigen Flug nach Neuseeland. Stell dir vor, du gehst einfach mal für eine Nacht in deinem Garten zelten, kletterst auf den nächstgelegenen Hügel oder machst eine „Expedition“ zu einem unbekannten Café in einer Stadt. Die großen, epischen Reisen sind zwar toll, aber Mikroabenteuer beweisen: Abenteuer können auch direkt vor der eigenen Haustür stattfinden. Alles, was du brauchst, ist ein bisschen Entdeckergeist und die Bereitschaft, das Gewöhnliche für ein paar Stunden oder ein Wochenende außergewöhnlich zu machen – ganz ohne Langzeitplanung oder Weltkarte!
Ein kleines Gedicht vorab …
Zack ist es da, das neue Jahr mit all‘ den tollen Ideen.
Und so möge es geschehen, das ich abnehmen tue
und vielleicht finde ich die Ruhe, die so lange benötigt.
Und doch fühle ich mich genötigt,
Sport zu treiben, auch wenn mich etwas ganz anderes bewegt :
Die Sehnsucht nicht stehenzubleiben !
Dem Alltag entflieh’n, irgendwo hin, wo ich noch nicht war,
um mich zu finden – DAS wäre wunderbar.
Eine Idee n meinem Kopf entstand, keine Ahnung warum ich sie nun stümperhaft reime,
aber ich sah Abenteuer, ganz kleine.
Fortan möchte ich ihnen begegnen, einmal im Monat – ob daheim oder in einer fremden Stadt –
einfach mal raus aus dem Alltagstrott.
Sei gerne dabei !
Mikroabenteuer 1/2025 – „Ab auf die Insel“
Das Jahr startete mit einem Kurztrip auf die ostfriesische Insel Norderney. Nach dem „griswoldischen“ Weihnachtstrubel und dem zu Tode diskutierten böllerfreien Sylvester, war Ruhe echt mal angesagt. Der Fähranleger in Norddeich ist nur eine knappe Autostunde von daheim entfernt, und ich kenne einen sehr sehr netten Menschen, welcher auf der Insel lebt und eine Bleibe vermietet.
Zuvor war das Wetter hier zwei Wochen lang wie in einer Waschküche – tieftrauriger Nebel liess keinen einzigen Sonnenstrahl hindurch – deprimierend hoch zehn. Auf einer Insel wäre mir das scheissegal – richtig cool wäre ein Sturm oder Orkan – Taifune gibts hier ja nicht.
Tatsächlich aber begleitete uns Sonnenschein auf den Weg nach Norddeich Mole – überraschend hell die Scheibe am Himmel. Bei Ankunft kamen uns hunderte Touristen entgegen – klar Sylvester war vorbei und die meisten verlassen die Insel. Wir wollten aber rauf, und so war die Fähre spärlich besetzt und wir machten es uns am Fenster bequem.
Angekommen auf Norderney beschlossen wir den Bus nicht zu nutzen und die 40 Minuten zu Fuss zur Unterkunft zu laufen. Im Gegensatz zu den meisten ostfriesischen Inseln ist das Autofahren auf Norderney übrigens erlaubt. Aber bei gutem Wetter und viel frischer Luft machte mir auch das Dauergeklapper meiner Kofferrollen keine Kopfschmerzen – die Erholungsphase begann bereits.
Angekommen in der Ferienwohnung unseres Freundes ( Geheimtip: www.potifa.de * externer Link) richteten wir uns gemütlich ein und gingen am Abend lecker in der FISCHGENIESSEREI essen. Ich war so begeistert von dem leckeren Essen, das ich mir beim Verlassen des Sitzhockers direkt einen Hexenschuss holte – kannste dir nicht ausdenken !
Ich ging also ziemlich ungelenk zurück zur Wohnung, um mich die Nacht in einem Bett zu wälzen, welches höchstwahrscheinlich super bequem ist. Es ist wie es ist.
Da Bewegung generell gut bei Rückenschmerzen ist, ging ich Brötchen holen und machte mich zudem auf den Weg zur Apotheke. Die Dame dort war sehr sehr nett und mitfühlend, und doch verabschiedete ich mich mit den Worten : „Ich hoffe wir sehen uns nicht wieder“. In meiner Tasche IBUprofen und die eine der geilsten Erfindungen ever : Thermobandagen !
Stoisch und optimistisch wie ich bin akzeptierte ich was ist und beschloss das Beste aus diesen Tagen zu machen – ist ja nicht der erste Hexenschuss und es werden sicher noch einige folgen, denn ganz ehrlich :
Ich bin mittlerweile ziemlich fett und muskellos !
Der 2. Tag begrüsste uns mit einem Sturm und die Wellen tanzten zu „Fettes Brot“.
Irre diese Kraft, und ich denke : „So sieht es oft in meinem Kopf aus.“ – nix völlig losgelöst, sondern völlig aufgewühlt !
Doch wie sagte John Kabat Zinn :
Du kannst die Wellen des Lebens nicht aufhalten, aber Du kannst lernen auf ihnen zu surfen !
Tag 3 verleitete uns zu einer Wanderung zur „Weissen Düne“, einem rustikalen Restaurant, welches am Strand bei Ebbe zu erreichen ist. IBU sei Dank war auch diese Wanderung ein wunderbares Erlebnis, denn den Rückweg liefen wir bei blauem Himmel und Schäfchenwolken durch den Zuckerpfad zurück – ein Pfad durch die Dünen.
Den letzten Abend dieses Wochenendtrips saßen wir im Dunklen draußen im Strandkorb des Surfcafes und genossen einen Bratapfel- und einen Eierpunsch. Viel mehr braucht es wirklich nicht zum glücklich sein. Es war eine kurze Auszeit, aber der Startschuss ins Jahr 2025, wo fortan jeden Monat ein Mikroabenteuer auf uns wartet. Diese müssen wie oben erwähnt gar keine Superlative erreichen – oft sind es die kleinen Momente, aber diese will ich bewusst erleben, sie einfangen – jenseits der Arbeit, des Pendelns, der sorgenvollen Nachrichten, stundenlangem Netflixkonsums oder des Handysucht. Da ist ein Leben da draußen das gelebt werden will. Und mal ehrlich :
Alleine ein Mikroabenteuer zu planen macht richtig Laune, und es gibt jeden Monat ein paar Tage der Freude und Wochen der Vorfreude !
Vielleicht ist meine Idee ja auch etwas für dich !