ÜBER DOKTOR GOOGLE
ÜBER DOKTOR GOOGLE

ÜBER DOKTOR GOOGLE

Mal ehrlich … hast du auch schonmal heimlich Dr. Google gefragt um herauszufinden, was dich gerade plagt ?

Ich ja, und so bin ich die letzten Jahre quasi zu einer Koryphäe für die Bereiche Knie, Rücken, Magen, Darm, Niere, Galle, Leukoplakie und einigem mehr geworden – meinte ich jedenfalls. Ob das alles gesund ist was ich tat, und welchen Mehrwert Dr. Google für das Wohlbefinden hat, das erzähle ich dir in diesem Blogbeitrag.


Angefangen hatte alles so richtig mit Dr. Google im letzten Jahrtausend !

Wenn man solch einen Satz schreibt, merkt man erst, wie alt man ist, und das der Umgang und die Gespräche mit Krankheiten unter Freunden immer mehr in den Fokus rückt.Aber auf Fokus reimt sich Lokus und darum ging es bei mir, denn wenn man aus Öffnungen blutet wo man es nicht erwartet, wird man irgendwie abrupt aufmerksam und googelt mal schnell.

Einer der ersten Treffer ist Darmkrebs – und schon geht das Geratter im Kopf los, und man googelt nach weiteren Symptomen. Nebenbei bietet mir Google auch Geschichten von Darmkrebspatienten, die ich aufmerksam lese, und so mache ich fix mal einen Termin beim Gastroenterologen –  einer mir bisher vollkommen unbekannten Spezies. Dort erlebe ich dann die kommende Woche eine große erlebnisreiche „Hafenrundfahrt“ ohne schwerwiegende Ergebnisse, denn meine Ursache war ein kleiner Schnitt, eine sogenannte Fissur.

Allerdings weiß ich jetzt eine Menge mehr als Google, so z.Bsp. das die Vorbereitung auf eine Darmspiegelung unangenehmer ist als die Untersuchung selbst, und das Gastroenterologen ziemlich witzige Typen sein können. Vielleicht ist es bei diesem Berufsbild aber auch dringend nötig, wenn man den ganzen Tag den Menschen in den Allerwertesten guckt – ich bin dankbar das es sie gibt, und sie sollen auch den fürstlichen Lohn bekommen. Ich wäre wohl trotzdem eher Augenarzt geworden. 🙂

Und noch eines habe ich gelernt : Laut Google war ich fast tot, wegen einer kleinen Wunde am Arsch.


Und manchmal gibt es Schmerzen, die einem schon ganz klar sagen : GEH ZUM ARZT ! Naja, vielleicht kann ich ja die Symptome mal bei Dr. Google abgeben, die da wären :

– Oberbauchschmerzen die in den Rücken ausstrahlen, wenig Appetit, komischer Stuhlgang, schubartige Schmerzen die vom Rücken in die Schulter ziehen.

Für Dr. Google war es sofort klar : Bauchspeicheldrüsenkrebs hat exakt diese Symptome !

Da kann ich direkt mit dem Leben abschliessen – das überlebt keiner lang. Ich informiere mich tagelang und sehe das Video eines Mannes namens Randy Pausch. Er hat selbst diese Krebsdiagnose, ist äußerlich topfit, macht Liegestütze auf der Bühne und hält einen grandiosen Vortrag bevor er alsbald sterben wird. Wer diese wunderbare Rede gerne hören möchte, hier gehts direkt zu Youtube (externer Link) :

THE LAST LECTURE . Ich lege sie jedem von euch ans Herz !!

Ich also direkt das Testament geschrieben und zum Arzt. Der untersucht mich mit Ultraschall und schickt mich ins Krankenhaus mit der Diagnose : Gallenstein. Ich werde kurze Zeit später operiert und darf diesen, in der Größe einer Olive (!), mitnehmen. Die Gallenblase selbst landet im Mülleimer. Ich bin geheilt – Grünkohl werde ich wohl nicht vertragen.

Sorry Dr. Google ich bin noch nicht tot, und die Tage der Ungewissheit hätte ich mir sparen können.


Ich denke weitere Erzählungen über meine Krankheiten kann ich euch ersparen, oder ? Komischerweise erwischt es mich trotz all der Erkenntnisse immer wieder, und ja, auch aus meiner entzündeten Speiseröhre derzeit ist noch kein Kehlkopfkrebs entstanden. Juchuuu !

Ich bin mir sicher, das viele von euch ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Sicherlich sind euch auch Namen wie „Liebscher-Bracht“ nicht unbekannt, wenn ihr mal eure Rückenschmerzen gegoogelt habt, oder ihr landet bei „gutefrage.net“ wo Menschen fragen: „Warum zwickt das da ?“ und in 95% die Antwort bekommen : „Woher sollen wir das wissen, geh zum Arzt !“


WAS LERNEN WIR DARAUS

1. Klar kannst mal deine Symptome im Internet bei Dr. Google eingeben, aber sei dir bewusst, das du häufig völlig diverse Diagnosen bekommst, und die Schlimmste ist seltenst die Richtige !

2. Wenn du nicht auf dich aufpasst wirst du schnell zum Cyberchonder. Dieses Wort, was selbst wie eine schlimme Krankheit klingt, bezeichnet Menschen, welche aufgrund von Webinhalten eine unbegründete Angst vor einer Krankheit haben.

3. Wenn du vom Schlimmsten ausgeht, ziehst du das Schlimmste an und handelst so !

4. Schalt deinen Verstand ein und gehe im Zweifelsfall zum Arzt – ist gesünder für dich !

5. Lass dich nicht von Dr. Google kirre machen !


FAZIT

Wenn dich gesundheitlich etwas beschäftigt, google gerne mal kurz nach deinen Symptomen, aber nimm nicht die schlimmste Diagnose als ultimative Wahrheit an  !Denke immer dran :

Das Internet ist zum größten Teil voller negativer Nachrichten. Wenn jemand schwer krank ist und seit Monaten keine Heilung erfährt, schreibt er öfter als jemand, der eine schwere Diagnose hinter sich hat und das Leben ohne gesundheitliche Sorgen genießt. 

Im absoluten Notfall hilft auch gerne „Dog da Ralf“, um euch den Kopf zu waschen, wenn ihr mal wieder in Sorgen und Kummer bei Dr. Google im Wartezimmer versackt. Haste Kummer – werd aktiv !


P.S. Welche Erfahrungen hast Du mit Dr. Google gemacht ? Schreib’s mir gern hier, auf Facebook oder per Mail. Ich freue mich von dir zu lesen.

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