Na, schon wieder was vergessen ? Namen, Telefonnummern, Autoschlüssel ?
Die gute Nachricht: Dein Gedächtnis ist kein hoffnungsloser Fall. Es ist eher wie ein Muskel – ein bisschen Training, und schon wird es wieder geschmeidig. Keine Angst, dafür brauchst du keine Hanteln, sondern ein paar Tricks, wissenschaftliche Erkenntnisse und eine Prise Humor. Mach mit !
Die Wissenschaft sagt: Dein Gehirn ist ein Superheld – mit Schluckauf
Unser Gehirn hat unglaubliche Fähigkeiten: Es kann in Sekundenbruchteilen komplexe Entscheidungen treffen, Milliarden von Neuronen miteinander verknüpfen und sogar den Songtext von “Macarena” nach 20 Jahren wieder aus der Mottenkiste holen. Aber manchmal trickst es uns auch aus. Es löscht die Einkaufsliste schneller als du „Brokkoli“ sagen kannst und speichert stattdessen das Geburtstagsdatum deines Hundes aus dem Jahr 2005.
Dank der Neurowissenschaft wissen wir heute, dass das Gedächtnis kein statisches Lagerhaus ist, sondern ein lebendiger Prozess. Mit der richtigen Technik können wir es schärfen, erweitern und vielleicht sogar überreden, den Namen deiner früheren Schulfreundin wieder freizugeben – du weißt schon, die mit den roten Haaren. Oder war sie blond?
Gedächtnistraining ist wie Fitness für die grauen Zellen – nur ohne verschwitzte Sportmatten. Es verbessert nicht nur deine Merkfähigkeit, sondern sorgt dafür, dass dein Gehirn flexibel und jung bleibt. Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig ihr Gedächtnis trainieren, sogar besser gegen Altersvergesslichkeit gewappnet sind. Außerdem macht es Spaß ! Schließlich kannst du mit ein bisschen Übung auch mal mit Fakten glänzen, die du vorher nie im Leben behalten hättest. (“Wusstest du, dass Schnecken drei Herzen haben?”)
Es ist die Kunst, dein Gehirn daran zu erinnern, wie genial es ist. Also schnall dich an, denn wir gehen auf eine Reise durch lustige Techniken, verblüffende Fakten und ein paar Tricks, die selbst Einstein ein Schmunzeln entlockt hätten. Los geht’s – aber bitte vergiss nicht, wo du angefangen hast!
1. Die Loci-Methode – Reise durch dein Gehirnhaus
Stell dir vor, dein Gedächtnis ist ein großes Haus, und du speicherst Informationen in den einzelnen Räumen ab. Du kannst diese Methode nutzen, um Einkaufslisten, Vorträge oder sogar den Namen von Großtante Hedwig zu behalten.
• So geht’s: Platziere virtuell die Dinge, die du dir merken willst, an bestimmten Orten. Zum Beispiel: Stell dir vor, in deiner Küche tanzt ein riesiger Brokkoli auf der Theke, im Bad liegt eine Zahnpasta aus Schokolade, und im Schlafzimmer steht eine gigantische Milchflasche auf deinem Bett.
• Warum das funktioniert: Das Gehirn liebt Bilder und Geschichten. Je verrückter, desto besser!
Praktisches Beispiel: Für die Einkaufsliste (Brokkoli, Schokolade, Milch) machst du eine kleine Tour durch dein Haus, und plötzlich weißt du wieder alles. Und lachst dabei. 😄
2. Chunking – Haufen bilden statt verzweifeln
Das Gehirn mag keine langen Listen, aber es liebt Häppchen. Bei dieser Technik fasst du Informationen in kleinere Gruppen zusammen.
• So geht’s: Anstatt dich an die Telefonnummer „01735698721“ zu erinnern, brich sie auf: „0173 – 569 – 8721“. Viel einfacher, oder?
• Warum das funktioniert: Dein Kurzzeitgedächtnis hat nur Platz für 5-9 Einheiten. Gruppieren spart Platz!
Praktisches Beispiel: Versuche, die 10 Punkte deines Einkaufszettels in Kategorien zu packen (Clustern):
Obst (Apfel, Banane),
Milchprodukte (Milch, Joghurt),
Süßigkeiten (Schokolade, Kekse).
Schon wird die Liste überschaubarer!
3. Geschichten erzählen – Das Märchen-Memory
Menschen sind Geschichtenerzähler von Natur aus. Unser Gehirn liebt es, Dinge in einen Zusammenhang zu setzen.
• So geht’s: Baue die Informationen in eine Geschichte ein. Zum Beispiel: „Der Apfel ging joggen, traf unterwegs die Banane und zusammen schauten sie der Milch beim Tanz zu.“
• Warum das funktioniert: Geschichten aktivieren mehrere Areale im Gehirn und machen Informationen leichter abrufbar.
Praktisches Beispiel: Wenn du dir historische Daten merken willst, erfinde ein kleines Abenteuer. „Karl der Große (Jahr 800) macht eine Reise zu einer mittelalterlichen Burg, wo die Turmuhr auf 8:00 steht.“
4. Akrostichons – Reime und Sprüche basteln
Ein Akrostichon ist ein Satz, bei dem die Anfangsbuchstaben die zu merkenden Begriffe repräsentieren. Die Klassiker sind Sprüche wie: „Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere Nachbarplaneten“ (Merkur, Venus, Erde …).
• So geht’s: Nimm die Anfangsbuchstaben der Wörter, die du dir merken musst, und bau einen Satz daraus. Je absurder, desto besser!
• Warum das funktioniert: Dein Gehirn liebt Sprache und lustige Sätze.
Praktisches Beispiel: Willst du dir die Planeten des Sonnensystems merken, aber auf moderne Art? Probiere: „Mega Vögel essen manchmal japanische Suppe um neun.“
5. Wiederholen – Langweilig, aber wirksam
Wiederholung ist die Mutter des Lernens. Das Gehirn merkt sich Dinge am besten, wenn sie immer wieder auftauchen – idealerweise in regelmäßigen Abständen.
• So geht’s: Lies dir eine Liste laut vor, dann noch einmal nach 10 Minuten, nach einer Stunde, am nächsten Tag … Willkommen beim Spaced Repetition!
• Warum das funktioniert: Dein Gehirn braucht mehrere Anläufe, um Infos ins Langzeitgedächtnis zu schieben.
Praktisches Beispiel: Wenn du Vokabeln lernen willst, schreibe sie auf Karteikarten. Lies die Karten beim Frühstück, dann beim Zähneputzen, und noch mal, bevor du schlafen gehst. Nervig? Vielleicht. Effektiv? Garantiert!
Fazit:
Gedächtnistraining muss nicht langweilig sein! Egal ob du Geschichten erfindest, dein Gehirn auf Haus-Tour schickst oder Reime bastelst – das Wichtigste ist, Spaß dabei zu haben. Und denk dran: Dein Gedächtnis ist wie ein guter Freund. Es braucht Aufmerksamkeit, damit es sich um dich kümmert.
In diesen modernen Zeiten gibt es natürlich ach Apps zum Thema Gedächtnistraining. Meine LieblingsApp ist Peak. Achtet auf Abo Angebote – diese variieren oft stark.
Derzeit beträgt meines 7 Euro für ein ganzes Jahr – das ist wahnsinnig günstig für die Tiefe dieser App. Schaut sie euch gern auf www.peak.net an
Ich sagte dir bereits mehrfach, das sich unser Gehirn nutzungsabhängig entwickelt. Eine meiner Lieblingsmethoden, um in gewissen Themen ein Basiswissen zu erhalten ist die sogenannte ABC Methode von der großartigen Vera Birkenbihl.
Sie kombiniert Kreativität, Gedächtnistraining und effektives Lernen. Diese Methode hilft, Gedanken zu sortieren, neue Ideen zu generieren und Wissen zu verankern – und das auf eine spielerische und assoziative Weise. Willst du mehr wissen ?
Vera F. Birkenbihl (1946–2011) war eine deutsche Management-Trainerin, Autorin und Pionierin auf dem Gebiet der gehirngerechten Lernmethoden. Mit ihrem Motto „Lernen darf leicht sein und Spaß machen“ revolutionierte sie das Lernen. Ihre Techniken basieren auf Erkenntnissen der Neuropsychologie und Hirnforschung, aber immer mit einem Fokus darauf, dass Lernen praktisch und unterhaltsam bleibt.
Birkenbihl war für ihre lebhaften Vorträge und praxisnahen Methoden bekannt, die häufig von Humor und Leichtigkeit geprägt waren. Ihre Themen reichten von Sprachenlernen bis hin zu persönlicher Weiterentwicklung – alles mit dem Ziel, das Gehirn optimal zu nutzen, ohne es zu überfordern.
Die ABC-Methode ist eine Technik, die mit einem einzigen Buchstaben des Alphabets beginnt und Gedanken, Ideen oder Wissen rund um ein Thema organisiert. Sie fördert Kreativität, Struktur und ein tiefes Verständnis für ein Thema.
So funktioniert die Methode:
1. Thema wählen
Wähle ein Thema, über das du nachdenken oder lernen möchtest. Zum Beispiel: „Gedächtnistraining“, „Kommunikation“ oder „Reisen nach Italien“.
2. Alphabet als Struktur nutzen
Schreibe das Alphabet senkrecht auf ein Blatt Papier, von A bis Z. Neben jedem Buchstaben bleibt Platz für deine Notizen.
3. Worte und Begriffe assoziieren
Gehe jeden Buchstaben durch und notiere ein Wort, eine Idee oder einen Begriff, der dir zu deinem Thema einfällt. Es geht nicht um „richtig“ oder „falsch“ – lass deiner Fantasie freien Lauf.
• Beispiel: Thema „Reisen nach Italien“
• A: Amalfiküste
• B: Bruschetta
• C: Chianti
• D: Dolce Vita
4. Ergebnisse analysieren
Überprüfe, ob du Muster oder neue Verbindungen erkennst. Vielleicht entdeckst du, dass du bestimmte Aspekte vertiefen möchtest oder neue Ideen für dein Thema findest.
5. Kreativität steigern
Wenn dir nichts einfällt, mach Pausen, komm zurück oder spinne absurde Ideen – oft führt das zu den besten Ergebnissen.
Warum funktioniert die ABC-Methode?
• Assoziation statt stumpfes Auswendiglernen:
Unser Gehirn liebt es, Verbindungen herzustellen. Die Methode regt an, Informationen assoziativ zu verknüpfen, was das Gedächtnis stärkt.
• Gehirngerechtes Arbeiten:
Birkenbihl war überzeugt, dass wir besser lernen, wenn wir entspannt sind und ohne Druck arbeiten. Das spielerische Element der Methode unterstützt diesen Ansatz.
• Kreativität und Problemlösung:
Das Alphabet zwingt uns, über den Tellerrand zu denken. Besonders bei schwierigen Buchstaben wie „X“ oder „Q“ entstehen oft überraschende, kreative Ansätze.
Anwendungsbeispiele
1. Lernen:
Beim Sprachenlernen kannst du die Methode nutzen, um Vokabeln zu sammeln. Zum Beispiel: Thema „Französisch“ – A wie amour, B wie baguette, C wie café.
2. Planung:
Möchtest du ein Projekt starten? Nutze das ABC, um Ideen zu sammeln, was alles wichtig ist.
3. Gedächtnistraining:
Erstelle eine Liste zu einem Thema deiner Wahl. Dadurch trainierst du Assoziation, Kreativität und Langzeitgedächtnis.
Mit ihrem Charme, Wissen und Humor hat Birkenbihl gezeigt, dass Lernen nicht nur effektiv, sondern auch spaßig sein kann – und genau das spiegelt sich in dieser Methode wider. Probier’s doch mal aus: Welche Begriffe fallen dir zum Thema „Gedächtnistraining“ ein? 😊