Wenn Du dich selbst verrückt machen kannst, dann kannst du dich auch selbst glücklich machen.
ÜBER GEWOHNHEITEN
ÜBER GEWOHNHEITEN

ÜBER GEWOHNHEITEN

Warum tust du dir das eigentlich immer wieder an ? Ja Du ! Genau Du ! Und ich übrigens auch !

Ich bin nämlich gar nicht so anders als Du und die vielen anderen Menschen da draußen. Wir sind oft träge „Gewohnheitstiere“. Was verhältnismäßig niedlich klingt, ist aber alles andere als das, denn die Summe der Gewohnheiten bestimmt unser Leben ! Es ist nur verdammt schwer sie zu ändern ! Warum nur ? Ein guter Grund das Thema mal genauer zu betrachten.

„Von Natur aus sind die Menschen fast gleich; erst die Gewohnheiten entfernen sie voneinander.“ (Konfuzius)

Seit Jahrtausenden beschäftigen sich weise Menschen mit dem Thema „Gewohnheiten“. Im Talmud, eines der bedeutesten Schriftstücke des Judentums, gibt es eine wunderbare Aussage :

Achte auf deine Gedanken, denn sie werden Worte, achte auf deine Worte, denn sie werden Handlungen, achte auf deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten, achte auf deine Gewohnheiten, denn sie werden dein Charakter, achte auf deinen Charakter, denn er wird dein Schicksal!


Da sind sie wieder – die Gewohnheiten ! Und laut Talmud werden diese zu meinem Charakter !

Doch bevor das geschieht habe ich die Chance, meine Gewohnheiten durch meine Gedanken, meine Worte und meine Handlungen zu prägen ! Und so erkennt ihr, das es kompliziert sein kann vermeintlich „schlechte“ Gewohnheiten ad hoc abzulegen. Dazu bedarf es schon eines starken Willens und eines achtsamen Handelns.

Mark Twain sagte einmal : „Eine Angewohnheit kann man nicht aus dem Fenster werfen. Man muß sie die Treppe hinunterprügeln, Stufe für Stufe.“ 


DU BIST DIE SUMME DEINER GEWOHNHEITEN !

Wusstest du das statistische gesehen ca. 50% deines Alltages aus Gewohnheiten bestehen ? Da sind mit großer Sicherheit viele liebgewonnene Handlungen dabei, die du gerne weiter kultivieren solltest, wenn sie dir gut tun !!

Andere, von denen du tief in dir weißt, das sie das Gegenteil bewirken, würdest du sicher gerne loswerden und wusstest bisher nicht wie. Vielleicht wußtest du noch nicht einmal das es eine Angewohnheit ist, weil sie sich hinterrücks in dein Leben eingeschlichen hat.


GEWOHNHEITEN DIE ICH ÄNDERN MÖCHTE !

Okay, hier mal meine Top Five der Dinge, die ich gerne ändern möchte und die mir bewusst sind :

1. Ich esse billigen Putenaufschnitt von Herta und kaufe Waren von Nestle !

Viel zu häufig fahre ich zum Edeka und kaufe häufig immer dasselbe. Dabei achte ich nicht unbedingt auf meine Gesundheit, oder die Nachhaltigkeit der Lebensmittel. Es landet zu viel Ungesundes im Einkaufswagen und Preisbewusstsein oder Nachhaltigkeit steht auch nicht an vorderster Stelle.

2. Ich schaue mindestens 20mal am Tag aufs Handy !

Was für miese, kleine Aufmerksamkeitsfresser das doch sind. Ständig eine Push Nachricht von Facebook, Instagram oder Twitter auf meinem Handy, gepaart mit Mails und den neuesten Tagesschau Nachrichten und dem Wetterbericht. Selbst morgens auf dem Klo schaue ich nach..

3. Ich bleibe viel zu lange auf und konsumiere blöde Talkshows !

Über 5 Jahre habe ich nur in Spätschichten gearbeitet und war stolz eine „Eule“ zu sein. Dabei habe ich aber weniger auf meinen Körper gehört als es nötig gewesen wäre. Die Anzahl der Krankheitstage war mir schon länger ein Dorn im Auge, aber ich habe es auf’s Alter geschoben, bis der Arzt mir sagte : „Schwenken sie um auf Frühschichten. Wird ihrem Körper gut tun.“ Gesagt getan, nur gehe ich weiterhin viel zu spät ins Bett was kontraproduktiv ist. 

4. Ich bewege mich zu wenig !

Wer will das nicht von uns : Mehr Sport treiben.  Aber ich habe zwar gelernt, das der mittlere Weg der Richtige für mich ist und ich keinen Halbmarathon rennen muss, aber definitiv sollte ich mehr auf meine körperliche Fitness achten.

5. Ich lass mich von Kritik und Meinungen anderer beeinflussen !

Eine Riesenbaustelle seit Jahren. Wie häufig fühlte ich mich in den letzten Jahren getrieben, jedem zu gefallen. Vieles was ich tat, tat ich um Anerkennung zu bekommen. Jede Kritik nahm ich persönlich. Der 50ste Geburtstag war dann so etwas wie eine Befreiung für mich. Wer hinter meinem Rücken über mich redet, redet mit meinem Arsch. Ich bin ein guter Mensch. Das muss ich nur noch ausstrahlen.


EHER UNBEWUSSTE GEWOHNHEITEN DIE ICH ÄNDERN MÖCHTE

Tja, das ist schon erheblich schwieriger, denn dafür musste ich mir ja erstmal bewusst machen, welche unbewussten unangenehmen Gewohnheiten ich habe ! Ganz so kompliziert war es dann aber nicht, denn man braucht nur ehrlich zu sich zu sein und Freunde zu fragen : Voila, auch da gibt es eine Liste !

Mir fiel mir auf, das es hier eher Gedanken als Handlungen sind, die ich gerne für mich behalte, denn es fällt mir nicht leicht darüber zu sprechen. Aber hier zwei Beispiele für euch : 

ICH WERDE LEIDER INTOLERANTER

Ich glaube jeder der mich kennt wird sich über diese Aussage wundern, aber tatsächlich geht mir so vieles in der Welt mittlerweile auf den Keks von dem ich überhaupt keine Ahnung habe !!! Bei Despoten in der Welt ist Toleranz nicht angesagt, aber wenn dann eine ganze Religion mit hineinrutscht wird’s irgendwie unangenehm. So wettere ich bei Diskussionen im Freundeskreis auch gegen einen gewissen migrantischen Kulturkreis, was mir erst auffällt, wenn der Satz schon raus ist oder ich wieder zuhause bin.  Ich kenne übrigens keine einzige Person die dieser Glaubensrichtung angehört, aber bin voller Vorurteile !! Wo kommt das her ? Die ganze Flüchtlingsproblematik sehe ich nicht mit offenem Herzen sondern mit Ängsten. Ich sollte hier definitiv mal das Gespräch mit andersgläubigen Suchen um ein differenzierteres Bild zu erhalten.

„Die Gewohnheit ist so mächtig, dass die uns selbst aus dem Bösen ein Bedürfnis macht.“ 

(Théodore Simon Jouffroy)

ICH WERDE ZUM HYPOCHONDER

Mein letzter Artikel zu Dr. Google war überdeutlich. Jedes kleine Symptom wird gegoogelt und immer vom Schlimmsten ausgegangen. Das Vertrauen in die Ärzte und den eigenen Körper schwindet. Man sichert die Diagnose durch eine zweite Diagnose ab. Ganz große Baustelle und eine Gewohnheit die definitiv abgelegt werden sollte.

Ihr seht, da sind einige Dinge dabei, über die man nicht gerne öffentlich spricht, aber sie helfen mir bei folgenden Fragen auf dem Weg :

1. Wer bin ich ?

2. Wer möchte ich sein ?

3. Welche Gewohnheiten muss ich mir hierfür aneignen oder ablegen?

Und meine vielen guten Gewohnheiten mache ich mir bei dieser Übung ebenfalls bewusst !


WIE ÄNDERE ICH MEINE SCHLECHTEN GEWOHNHEITEN ?

Nun, zum einen ist eine Gewohnheit ein Verhalten das wiederholt wird bis es sich automatisiert – meistens mit relativ wenig Energie und Aufwand. 

Damit sie entstehen gibt es zunächst einen Auslösereiz gefolgt von einem Verlangen und der darauffolgenden Reaktion mit dem Ziel einer Belohnung.

Und genau diese 4 Schritte zur Verhaltensänderung müssen wir erkennen. Erst recht weil unsere Umgebung diese Verhaltensweisen nutzt um Gewohnheiten zu fördern, die oft nicht in unserem Interesse liegen !

Zu psychologisch ?? Okay, ich drösel das mal kurz für dich am praktischen Beispiel des gewohnheitsmäßigen Einkaufens für dich auf, denn vielleicht möchtest du ja die neue Gewohnheit aufbauen, bewußter einzukaufen und dich gesünder zu ernähren.


WIE ICH MIR MEIN VERHALTEN BEWUSST MACHEN KANN !

1. Der Auslösereiz 

Offensichtlich haben Supermärkte mit ihrer knallbunten Werbung, Durchsagen oder Quengelware auf Augenhöhe der Kinder das Ziel deine Aufmerksamkeit zu bekommen.

MACH DIR DAS KLAR, BEVOR DU EINEN SUPERMARKT BETRITTST. 

2. Das Verlangen 

Damit du zugreifst oder klickst, muss die angebotene Ware oder das erhoffte Verhalten attraktiv für dich sein. Das schafft man durch angemessene Texte mit denen du dich identifizieren kannst, durch spannende Werbefilme oder durch ein Verhaltensprofil welches bspw. Amazon durch dein Kaufverhalten erstellt hat und daher genau weiß, was du brauchst, bevor du es selber wusstest 😉 

NUTZE DIE GUTE ALTE EINKAUFSLISTE UND LASS DICH NICHT VERLEITEN.

3. Die Reaktion 

Damit Gewohnheiten entstehen darf es nicht zu komplex sein. Je einfacher sie umzusetzen sind, umso eher entwickeln sie sich zur Dauerschleife. Einkaufswagen sind so konzipiert, das sie zu dir schräg abfallen, damit die Ware dorthin rutscht und es so erscheint, als hättest du kaum etwas gekauft.  Ebenso muss auch das Einkaufen immer einfacher werden, also sind alle Waren vorsortiert und die EC Karte an der Kasse ist schnell aufgelegt. Oder zahlst du etwas heute noch bar ?

FRAGE DICH BEI JEDEM GEGENSTAND DEN DU IN DEN EINKAUFSWAGEN LEGST : BRAUCHE ICH DAS WIRKLICH ? PASST ES ZU MEINEM ZIEL ?

4. Die Belohnung

Ach, was sind wir doch schnell zu befriedigen. Unser Belohnungssystem springt echt rasend schnell an, und auch das wissen die findigen Verkäufer. Ist es nicht ein wunderbares Gefühl, wenn du aus dem Supermarkt nur mit den Produkten gehst, die du wirklich haben wolltest ? Einer gesunden Ernährung steht für heute nichts im Weg und sicher hast du auch noch Geld gespart ! Oder bist du noch schnell an das pompöse, rustikale Weinregal gefahren, denn das tägliche Glas Rotwein am Abend als Belohnung hast du dir doch verdient und es ist doch schnell geöffnet zumal es immer mehr Schraub-verschlüsse auf Weinflaschen gibt ;).

ERINNERE DICH AN DEIN ZIEL BEVOR DU ZUR KASSE GEHST. ZAHLE BAR UND SEI STOLZ AUF DICH.

Wer mehr zum Thema Lesen möchte, dem empfehle ich das Buch :“Die 1% Methode“ von James Clear.


Wie ich oben bereits beschrieben habe :

Eine alte Gewohnheit abzustreifen die nicht deinem Lebensziel entspricht bedarf eines starken Willens doch die Belohnung die dich erwartet ist allemal Wert – ein neues ICH ! Ein Leben viel näher an deinen wahren Werten und Idealen. 

Klar gibt es da eine Menge Hürden zu überwinden, aber mach dich auf den Weg. Hab‘ nicht das große Ziel im Blick sondern nur den Weg auf den Du dich machst. Du wirst Irrwege und Abkürzungen nehmen, aber lass‘ dich nicht beirren. 

Leo Tolstoi sagte : „Die Menschen gehen lieber zugrunde, als dass sie ihre Gewohnheiten ändern.“

Also ! Es ist dein Weg. Niemand anderes kann ihn gehen. 

Wer willst du sein ? Schreib‘ es mir gern.

Dein Gedankenlotse